VOR DEM STURM
Der Sturm (The Tempest) von William Shakespeare ist ein Drama über Rache, Vergebung und Macht. Der zentrale Schauplatz, eine abgelegene Insel, dient als Bühne für die unterschiedlichen Figuren und ihre Geschichten. In unserer Inszenierung kam dieser Insel eine besonders bedeutende Rolle zu – sie wurde zu einer Fantasiewelt, die sich durch ihre abstrakte Gestaltung entfaltete.
Durch den Einsatz von ausgewählten Materialien wie zum Beispiel Bauschaum, erhielt das Bühnenbild eine fantasievolle, vieldeutige Struktur. Klare Lichtstimmungen und gezielt eingesetzte Farben verwandelten die Bühne in eine surreale Landschaft für die Schauspielenden. Dabei befand sich die Spielfläche bewusst im Zentrum des Raumes, während das Publikum arenaartig darum herum sass.
Jede Zuschauerin und jeder Zuschauer hatte die Möglichkeit, ihre eigene Interpretation dieser Welt und ihrer Objekte zu entwickeln. Ein zentrales gestalterisches Element war ein hängendes kreisförmiges Objekt mit einer Öffnung in der Mitte, das mit Spiegelfolie versehen war. Die Spiegelung veränderte die Wahrnehmung des Raums– eine Welt, die sich verdoppelte und sich immer wieder neu lesen und interpretieren liess. Durch den gezielten Einsatz von fünf Scheinwerfern tauchten wir die inselartige Landschaft in völlig unterschiedliche Stimmungen, die sich mit den Kostümen und dem Make-up ergänzten. So entstand eine wandelbare, vielschichtige Bühne, die die Atmosphäre des Stücks auf einzigartige Weise unterstrich.










Einblicke in den Prozess:
Modell und Fotos vom Prozess





Projektname: Vor dem Sturm und nach William Shakespeare
Auftraggeber: ZHdK im Rahmen des L3 Projektes
Disziplin: Szenografie und Bau
Leistungen: Idee und Kreation
Leistungsphasen: Konzeption bis Realisation
Kollektivarbeit: mit Wessely Tan
Jahr: 2018
Ort: Gessnerallee Zürich, Bühne B
Impressum:
Regie: Leonadro Raab
Dramaturgie: David Bircher
Szenografie, Licht und Kostüme: Kendra Alder & Wessely Tan
Schauspiel: Edith Kaupp, Isabella Staufenberg, Roman Rübe, Alexandra Kienitz, Hannes Schraner
Fotos: Rommel Felder